Krankheitsbilder und Therapie - Ellenbogen

Ellenbogen

Das Ellenbogengelenk setzt sich zusammen aus dem Oberarmknochen, der Elle, der Speiche sowie Muskeln, Sehnen und Bändern. Es ist ein Dreh-Scharnier-Gelenk. Zum Einen wird im Ellenbogengelenk die Beugen des Unterarmes durchgeführt, zum Anderen erfolgt auch anteilig die Unterarmumwendung.

Neben den Verletzungen am Ellenbogen (Knochenbrüche, Bänder- und Sehnenrisse) kommt es auch häufig zu Verschleißveränderungen, die eine Behandlung erfordern.

Ellenbogenverletzungen

Die Verletzungen am Ellenbogen sind vielfältig, das Verletzungsmuster ist altersabhängig. Während es bei Kindern beim Sturz häufig zu körperfernen Oberarmfrakturen kommt, finden sich bei Erwachsenen nicht selten komplexe Frakturen an Oberarm, Elle und Speiche, auch in Kombination mit Bandverletzungen. Das therapeutische Vorgehen muss individuell erfolgen, häufig lassen sich Operationen nicht vermeiden.

Tennis- und Golferellenbogen

Hierbei handelt es sich um schmerzhafte Reizzustände der Sehnenansätze der Unterarmstrecker bzw. -beuger an der Innen- bzw. Außenseite des körperfernen Oberarmknochens. Die Erkrankung verdankt ihren Namen einer falschen Schlägerhaltung beim Tennis. Heute tritt sie gehäuft bei längerer Nutzung von Tastatur und Maus auf.

Es gibt ein vielfältiges Spektrum an therapeutischen Maßnahmen. Die ergonomische Arbeitsplatzzurichtung ("Vertikalmaus") sollte immer als erstes erfolgen. Physiotherapeutische Maßnahmen wie eine Querfriktionsmassage bringen eine gute Linderung, ebenso wie Dehnübungen in Eigenregie. In Ausnahmefällen kann eine Kortisoninjektion helfen, häufig applizieren wir  Traumeel oder Hyaluronsäure. Gute Erfahrungen haben wir auch mit der Stoßwellenbehandlung gemacht.

Nur noch selten ist bei einem besonders langwierigem Verlauf eine Operation erforderlich. Dabei werden die Sehne an ihrem Ursprung eingekerbt und die schmerzverursachenden Nervenfasern durchtrennt.

Schleimbeutelentzündung (Bursitis)

Die Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen (Bursitis olecrani) kann durch häufiges Aufstützen auf den Ellenbogen aberr auch in Folge von Verletzungen mit Einblutung in das Gewebe entstehen. Charakteristisch sind eine Rötung und Schwellung am Ellenhaken.

Zunächst sollte eine Ruhigstellung erfolgen und kühlrende Umschläge angewendet werden. Die begleitende Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten ist sinnvoll. Fals es nicht zu einem Rückgang der Entzündung kommt, ist die operative Entfernung des Schleimbeutels erforderlich.

Ellennervsyndrom (Ulnarisrinnensyndrom)

Das Ulnarisrinnensyndrom (benannt nach dem Nervus ulnaris - Ellennerv) ist nach dem Karpaltunnelsyndrom die zweithäufigste Nervenengpasserkrankung. Durch häufiges Aufstützen des Ellenbogens kommt es zu einem Mißempfinden des 4./5. Fingers. Eine Ruhigstellung mittels Schiene hilft oft, mitunter muss der Nerv aber auch durch eine Operation verlagert werden.

Ellenbogenarthrose

Auch am Ellenbogengelenk kann es zu Verschleißveränderungen des Knorpels kommen, wenngleich sie seltener auftritt als am Knie- oder Hüftgelenk. Ursache dafür sind zumeist stattgehabte Verletzungen wie Knochenbrüche oder Verrenkungen, ebenso können länger andauernde Entzündungen zur Arthrose führen. Oft bemerken die Patienten die Veränderungen erst spät, da das Ellenbogengelenk kaum Belastung erfährt.

Zunächst erfolgen konservative Maßnahmen wie Physiotherapie und Schonung, auch eine Hyaluronsäuretherapie kann eine Linderung bringen. Mit einer Ellenbogenarthroskopie können freie Gelenkkörper (= abgelöste Knorpelstücke) oder die entzündete Gelenkschleimhaut entfernt werden. Selten wird der Gelenkersatz durch eine Prothese erforderlich.